Wenn ein Konzern sich für den Kauf der Dialysepraxis interessiert, meint der damit nicht die Praxisimmobilie. Die Konzerne vermeiden heutzutage den Ankauf von Immobilien und konzentrieren sich ganz auf ihr eigentliches Kerngeschäft. Stattdessen schließen sie mit den verkaufenden Nephrologen langfristige Mietverträge über die Praxisimmobilie ab. Die Ausgestaltung dieser Mietverträge gehört daher ebenfalls zu den Gesamtkonditionen der Praxistransaktion.
Wenn Nephrologen ihre Praxis an einen Medizintechnik Konzern verkaufen, geht es um weit mehr als nur den Kaufvertrag. Das liegt nicht nur daran, dass der Käufer ein Konzern ist, der ganz eigene Regeln zu beachten hat. Neben dem Kaufvertrag sind mehrere Hürden zu nehmen und Regeln über Dinge zu treffen, die für die Nephrologen von größter Bedeutung sind.
Nach dem 55. Geburtstag zu verkaufen, ist für einen Nephrologen steuerlich besonders interessant. Es lassen sich aber zahlreiche Gestaltungswege finden, die eine Veräußerung auch schon unter 55 attraktiv erscheinen lassen, weil sich die Steuersätze annähernd gleich halten lassen. Somit ist es zwar aufwändiger, unter 55 zu verkaufen, bei richtiger Gestaltung aber genauso möglich. Ist der Käufer dann auch noch bereit, mögliche Mehrsteuern auszugleichen, lässt sich kaum noch etwas gegen einen Verkauf unter 55 Jahren einwenden.
Der Verkauf von Unternehmen bringt immer wieder dieselben Fragen mit sich. Wird man einen Käufer finden? Ist ein guter Preis zu erzielen? Kann man vor den Anforderungen des Käufers bestehen? Nicht selten bedeutet der Unternehmensverkauf daher eine besondere Belastungsprobe für den Verkäufer, der oft bis zur Unterschrift nicht sicher sein kann, ob das Geschäft gelingt.